Nein, ich bin nicht abgesprungen. Nach dem Thailand-Urlaub gings mir ein paar Tage lang nicht so gut, also hab ich erst mal 6 Tage gefastet. Nicht ganz freiwillig, hatte auch gar keinen Appetit, im Gegenteil, eine ausgeprochene Abneigung gegen jede Nahrung.
Das erste, was ich dann wieder essen wollte war nicht etwa, wie ich angenommen hatte, etwas Mildes, Säurearmes wie z.B. Banane oder Papaya, nein, es mußten Kohlrabi sein, da war ich ganz wild drauf 🙂
Das tägliche, genaue Aufschreiben der Mahlzeiten werde ich in dieser Form nicht mehr fortführen, erstens ist es ziemlich fad und zweitens bringt es auch nichts mehr. Das „Muster“ ist eh immer gleich.
– ein bis zwei Sorten Grünzeug (zur Zeit stehen Kapuzinerkresse und Vogelmiere hoch im Kurs)
– ein „Leitnahrungsmittel“, das für einige Tage bis Wochen eindeutig bevorzugt wird, bevor es manchmal langsam, manchmal schlagartig seinen Reiz verliert. Für die letzten Wochen fallen mir da spontan Kohlrabi, süß-saure Äpfel, harte Birnen, Rettiche, Passionsfrüchte, Grapefruit, Erbsenschoten ein.
– daneben noch pro Tag ein bis zwei Sorten, die einfach an diesem Tag locken, gut schmecken – und vielleicht die nächsten Favoriten werden 🙂 Immer wieder gerne auch Sorten, die ich noch nie probiert habe, ist natürlich besonders spannend! Obwohl die Auswahl hier langsam eng wird, aber ab und zu stoße ich doch mal auf ein Kraut, eine Frucht oder ein Gemüse, das ich noch nie gesehen habe.
Mit meinem Partner zusammen haben wir mit Essenerbrot experimentiert, obgleich mir das eigentlich nicht sooo ganz rohköstlich vorkommt. Es gibt im Netz stangen zu kaufen, aus gekeimter Gerste, Weizen (mag ich nicht) oder Roggen. Der Bäcker zieht die Sprossen, vermahlt sie und trocknet sie, zu kleinen, dünnen Stangen geformt bei 33°.
Ich habe probiert, die Sprossen nur mit dem Nudelholz oder im Mörser leicht anzuquetschen, so dass sich gerade so eine formbare, aber noch körnige Masse ergibt und diese in Fladenform zu trocknen.
Das Resultat war ganz ok, ich kann mir vorstellen, dass es auf Reisen (wie beim Ursprungsvolk, *g* ) oder zum Wandern etc. ganz ok ist. Vor allem wenn gerade nichts anderes greifbar ist und der Hunger plagt. Bevor ich so einen Plastikapfel oder gar den Obstsalat im Flieger (zwar roh, aber völlig überzuckert) esse wär mir so ein Snack schon lieber.
Darüberhinaus fällt es im wahrsten Sinne des Wortes „ins Gewicht“, ob man nun ein paar Kilo Früchte für zwei Personen mitschleppt oder 300g Trockenbrot und ein evtl. noch ein paar (Trocken?-)früchte.
Frische Früchte find ich auf langen Flügen nicht so gelungen. Zum einen müssen sie druckunempfindlich sein (im Nu hat jemand seine 8kg Handgepäck draufgeschmissen oder ist draufgetreten und man hat Matsche) und außerdem ohne „Werkzeug“ zu essen sein, man darf ja nicht mal ein Obstmesserchen geschweige denn ein Schweizermesser im Handgepäck mitführen, da schrumpft die Auswahl.
So, ist ein bißchen länglich geworden. Ich werde es trotzdem weiterhin so halten, dass ich nur schreibe, wenn es was Interessantes gibt, neue Frucht, neuer Händler oder so, wenn mir Ausnahmen reinrutschen 😦 oder sich sonst irgendwas Rohkostbezogenes tut.
Euch allen schöne Tage und nette Grüße
Rabe